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KI-Gespräche Frau I, resolut: Aber Herr K, das sind wir doch bereits, nicht physisch, aber mental. All die kleinen Geräte, die sich neuerdings Smartphone nennen, sind doch gar nicht mehr wegzudenken. Sie begleiten das Kind, kaum dass es geboren ist, spätestens aber, wenn es die Schule betritt. Ja, wenn sie nur begleiten würden! Diese Dinger bestimmen unsere Gefühle, entscheiden über die richtige Partnerwahl, sagen uns, wo wir das Hotel am Urlaubsort finden.
Herr K: Sie werfen Soft- und Hardware in einen Topf, meine Liebe. Die Software präsentiert uns den richtige Partnerin, die Hardware, also das Gerät, ermöglicht der Software, in Aktion zu treten. Was ich aber eigentlich sagen will, besser fragen möchte, ob auch Sie ein solches Gerät besitzen.
Frau I, verdreht die Augen: Herr K, denken Sie ich bin vom Mond? Natürlich habe ich solch ein Monstrum. Mein Enkel hat es mir gekauft und mir dafür 500 Euro abgenommen. Ach, die Enkel! Meine Freundinnen, die reden nur noch über ihre Enkel. Zum Glück habe ich diesen einen, sonst könnte ich da nicht mitreden. Meiner hat mir gesagt, er hätte keine Zeit, mir das Ding einzurichten, und so liegt es unbenutzt in der Schublade. Herr K: Ach wie schön! So ist es auch dem meinen ergangen. Es lungert in der Schublade. Ob es sich vermehren kann?
Frau I: Wer weiß. Solange es abgeschaltet ist, wohl eher nicht.
Herr K: Um Himmels willen, stellen Sie sich vor, Sie öffnen die Schublade und da liegen hunderte von diesen Dingern herum und jedes davon mit einer eignen Fitness! Womöglich bewegen sie sich sogar, sind dabei, Nachwuchs zu produzieren, und sie müssen das mit ansehen! Sie werden nach Hilfe rufen und eine Ohnmacht kaum vermeiden können.
Frau I: Lieber Herr K, verscheuchen Sie auf der Stelle solch lebensbedrohende Phantasien! Im Übrigen, wenn ich’s mir recht überlege, hätten wir eine schöne Möglichkeit, unsere magere Pension aufzubessern. Ich verkaufe die kleinen Biester für 600 Euro das Stück.
Herr K: Wenn die smarten Dinger das zulassen. Die bilden eine Großfamilie, werden sich nicht so einfach trennen lassen. Ich fürchte eher, dass sie sich Ihre Wohnung zu eigen machen werden. Sie werden eine neue suchen müssen. Das wird (K schreit) die Wohnung der Smartphones!
Frau I: Ach so, jetzt verstehe ich. Sie suchen nach einem Grund, dass ich bei Ihnen einziehe? Nichts damit. Daraus wird nichts.
Herr K: Ihre Fantasien gehen mit Ihnen durch, Frau I. Sie sollten wissen, dass ich nichts mehr schätze, als eine Wohnung, die von mir allein bewohnt wird.
Frau I, nachdenklich: Da geht es Ihnen so wie mir. Nur mein Enkel darf bei mir übernachten. Seufzt. Was wären wir ohne unsere Enkel.....

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